- ROM - PRAKTISCHE INFOS 2004
Hotels, Restaurants, Einkaufen
Es ist üblich geworden, dass Menschen, die sich über das Internet über eine Stadt informieren, dann auch versuchen neben dem Flug auch das Hotel gleich übers Internet zu buchen. Dazu werden dann alle die Informationen im Netz herangezogen und bei Rom sind dies unzählige. Denn viele, die dort waren stellen, so wie ich, Berichte ins Netz.
Aber Rom ändert sich rasch. Hotels, die Schnäppchen waren, werden umgebaut und sind teuer, Restaurants verändern sich, Eintrittspreise stimmen nicht mehr. Toursistennepp ist leider häufig in den großen 4 Städten (Rom, Florenz, Venedig und Neapel), besonders bei den Sehenswürdigkeiten, wo die Touris gehäuft auftreten. Auf Internetinformationen ist nur Verlass, wenn sie erkenntlich aktuell gepflegt werden. Das ist meist der Fall bei eigenen Seiten, z.B. von Hotels und weniger der Fall bei Berichten, die nur Daten kopiert haben.
Es fehlt an Deutschsprachigen, die in Rom leben und die willens sind, aktuelle deutsche Informationen ins Netz zu stellen und zu pflegen. Ich gebe daher hier nur wenige konkrete Tipps an, eher allgemeine Hinweise, in der Hoffnung, dass diese dann auch länger gelten.
Voraussetzungen für eine gelungene Romreise
Gut zu Fuß
Katholisch
3 Tage Zeit
Geld für eine ordentliche, zentrale Unterkunft
Frühling oder Herbst
Zu zweit oder in der Gruppe
Eventuell einmal Latein gelernt
HOTELS
Es herrscht eine große Dichte an Hotels rund um Termini, dem Bahnhof. Ich würde allerdings davon keines nehmen, dass nicht wenigstens zwei, besser drei Sterne hat. Ich selbst habe mich für das Hotel Centro (in der Via Firenze) entschieden und war damit sehr zufrieden. Allerdings war es kein Schnäppchen, aber mir kam es darauf an, zentral zu wohnen. Die Lage war ganz vorzüglich, in einer Seitengasse der Via Nazionale, ganz nahe der Metro Repubblica und der wichtigsten Buslinien, noch in Fußdistanz zu Termini, direkt neben der Oper und trotzdem ziemlich ruhig. Gleich neben dem Hotel gab es eine Trattoria, ganz nahe auch eine Bar, zwei McDonalds und einen Supermarkt (diperdi, Via del Viminale) und auch nicht viel weiter weg einen kleinen Markt, wo man preiswert Obst kaufen konnte (Via Cesare Balbo).
Einige der Mitreisenden haben das Hotel über HRS gebucht oder auch über das Reisebüro. Kennt man sich besser aus, kann man Hotels weiter weg von Termini suchen. Ein Tipp von Freunden war Albergo del Sole al Biscione (Via del Biscione, ganz nahe vom Campo dei Fiori).
Für Selbstversorger, die länger bleiben wollen und wie Römer leben wollen, ist die Residenzia "Il Bollo" ein guter Tipp. Ebenfalls ganz nahe dem Campo dei Fiori.
Ich war auch schon zweimal im Hotel Argentina in der Via Cavour 47, ganz nahe am Hauptbahnhof. Die Lage ist günstig, leider sind manche Zimmer hellhörig, also Ohrenstopfen mitnehmen. Der Chef spricht gut deutsch. Gleich neben dem Hotel ist ein gutes und günstiges Restaurant, die Pizzeria Bella Roma.
Ansonsten empfehle ich - wie sonst auch - im Guide Michelin nachzuschauen und an Hand eines Stadtplanes dann ein Hotel oder auch ein Restaurant auszusuchen.
RESTAURANTS
Wer in Rom hungrig wird, hat viele Möglichkeiten satt zu werden. Man kann sich selbst verpflegen, dazu muss man allerdings in einen Supermarkt gehen oder auf dem Markt einkaufen, die vielen Stände an touristischen Knotenpunkten haben Wucherpreise.
Preiswert ist es auch eine Bar aufzusuchen und dort im Stehen Sandwichs (Tramezzini) zu essen. Will man sich setzen, wird es gleich sehr viel teurer, mit Ausnahme in den vielen Fast-Food Restaurants (an jedem Platz scheint es einen McDonalds zu geben), die aber im Wesentlichen nur jugendliches Publikum ansprechen.
Trattorias (Gasthäuser) sind einfachere Restaurants, dort sieht man dann auch schon mal Handwerker beim Mittagstisch, in Ristorante selbst gehen die Italiener nur zu besonderen Anlässen, dort ist es ihnen zu teuer. Besondere Vorsicht dort, wo man keine Speisekarte mit Preisen anbietet. Das Preisniveau ist im Vergleich zu Deutschland sehr viel höher!
Gegessen wird immer sehr viel später als in Deutschland, wer zu deutschen Essenszeiten kommt, wird also fast immer einen Platz finden und unter sich sein.
Will man wirklich gut essen, das heißt aber meist auch sehr teuer, dann sucht man sich im Michelin-Führer (es gibt ihn auch im Internet) ein entsprechendes Lokal aus. Die römische Küche gehört zu den besten der Welt und speziell in Trastevere sind auch etwas preiswertere Lokale.
Wer sich vor religiösen Aspekten nicht scheut und auch ein gutes Werk tun will, der versucht das Missionsrestaurant L'Eau Vive in der Nähe des Panteons. Französische Küche und relativ gesehen preiswert. Ein anderer Klerus-Treffpunkt ist das I Quattro Mori, nur durch den Tiber vom Vatikan getrennt.
In Italien herscht in Bars und Restaurants Rauchverbot. Der Effekt ist paradiesisch. Gute Gerüche, keine stinkende Kleidung, viele Familien mit Kindern in den vollen Restaurants. Restaurantrechnungen immer überprüfen. Sie sind gerne unkorrekt, leider meist zu Lasten des Gastes. Ich gebe wegen des raschen Wechsels hier keine weiteren Restaurant - Empfehlungen an.
EINKAUFEN
Das Angebot ist riesig und auch erschwinglich. Schuhe, Kleidung, Musik, Bücher, Schmuck, alles wird man finden. Wegen der Bedeutung der katholischen Kirche findet man aber auch in Spezialläden für Liturgische Kleidung und Geräte eine riesige Auswahl.
In der Via de' Cestari zwischen Corso Vittorio Emanuele (Torre Argentina) und Pantheon häufen sich die Angebote der katholischen Kirchenausstatter (Arredamento Liturgico, Ghezzi, De Ritis Marcello, Galleria d'Arte Sacra, Aldo Giampieri, der offizielle Papstschneider Gamarelli).
Papst Benedikt XVI hat dann zu Euroclero im Vatikan gewechselt. Es ist auch für Nichtgeistliche und sogar Nichtgläubige eine wahre Augenweide, diese wunderschönen Kleider und Geräte zu betrachten. Übrigens, die roten Schuhe von Benedikt XVI sind Prada Loafers, die kleine weiße Kappe nennt man Pileolus (oder auch Zucchetto oder Soli Deo), sie ist innen aus Hasenleder und außen aus Seide und man kann sie bei Gamarelli in der Auslage bewundern.
Ein Flohmarkt ist der Mercato Porta Portese in Trastevere (Öffnungszeiten vor Ort erfragen). Ich kaufe mir übrigens als Souvenir gerne Musik-CDs in der Originalfassung. Bei uns sind die großen Stars oft nur in den internationalen Versionen erhältlich. Man sieht, die Spannbreite der Angebote ist groß und man ist nicht nur auf die zahlreichen Kitschstände für Souvenirs angewiesen.
WETTER und REISEZEIT
Für uns Nordlichter ist der Sommer in Rom unerträglich. Es ist nicht nur heiß, sondern auch durch die Nähe zum Meer schwül. Bei der 2004 Reise war es noch im Oktober sehr heiß und schwül, ich musste mich 2 bis 3 mal am Tage duschen, weil ich so geschwitzt habe. Aber ich hatte Glück und es hat eine Woche lang nicht geregnet, das ist aber nicht der Normalfall. Also Schirm mitnehmen, er schützt auch gegen die Sonne, wenn man z.B das Forum Romanum besucht oder im Freien auf die Papst Audienz wartet.
Ich war auch schon im Winter in Rom und hatte ebenfalls vergleichsweise warmes Wetter. Zu Weihnachten 2006 war es 7 Tage lang sonnig und tagsüber bis zu 18 Grad warm. Es kann aber durch die Winde aus den Bergen (Tramontana) auch unangenehm kalt werden.
Der Strand von Rom heißt Lido di Ostia (er liegt etwas südlich vom Flughafen Fiumicino, südlich der Tibermündung). Man kann ihn mit dem Auto erreichen (über die SS8, Via del Mare, später Via Ostiense) oder besser mit dem Zug (Haltestelle Lido di Ostia Centro). Die Römer fahren mit der Metro dorthin (zuerst Linea B, dann Umsteigen entweder in Piramide oder in EUR Magliana in die Ferrovia Urbana per Ostia Lido).
Ich war einmal zum Essen draussen, aber ich kann dem Strand und dem Ort nichts abgewinnen. Wenn sich im heißen Sommer erholen wollen, geht m.M. besser in ein klimatisiertes Museum oder in die Palatinischen Gärten.
Die beste Reisezeit ist laut Führer April, Mai, Juni und September, Oktober. Ich würde Wochenende in Rom eher meiden, vieles ist am Sonntag geschlossen (z.B. auch die Vatikanischen Museen) oder überfüllt und manche Verkehrsmittel fahren nicht oder mit ganz schlechter Frequenz. Die Wochentage (Mo - Do, am Freitag wird gerne gestreikt) sind lebendiger und typischer für die Stadt.
Unbedingt zu meiden sind m.M. die Zeiten spezieller Events, wenn "die ganze Welt nach Rom blickt". Dann muss es dort sehr unangenehm sein, außer man will andere Leidensgenossen kennen lernen.
Rom in Filmklassikern
Bedingt durch den Papst ist Rom oft in den deutschen Medien zu sehen. Es gibt einige alte Filme, in denen man viel über Rom erfährt, die nachhaltig das Verhalten von Rom Touristen geprägt haben und die gelegentlich im Fernsehen laufen. Hier eine kleine Auswahl, für eine andere Reisevorbereitung der amüsanten Art.
Ein Herz und eine Krone
(Roman Holiday) mit Gregory Peck und Audrey Hepburn (1953, DVD 2004)Drei Münzen im Brunnen
(Three Coins in the Fountain) mit Clifton Webb, Dorothy McGuire, Jean Peters, und Victor Young (1954, DVD 2006)La Dolce Vita
mit Anita Ekberg, Marcello Mastroianni, Yvonne Furneaux, und Anouk Aimee (1960, DVD 2004)Weitere interssante Filme sind Caro Diario und Two Weeks in Another Town, so wie die alten Historienfilme Qua Vadis, Die Gladiatoren, Ben Hur und Spartacus.
OFFENE FRAGEN
Warum reden die Italiener oft so laut und werden Italiener schon mit dem Handy geboren? Letzeres scheint zu stimmen, fürs erstere habe ich auch noch keine Antwort gefunden.
Wo sind sie geblieben, die attraktiven Italienerinnen meiner Jugend? Heute sieht man in Italien bald mehr Blondinen als in Prag oder Moskau. Na ja blond sind sie ja nicht, eher blond gesträhnt und alle schauen sie gleich aus. Dazu die Arschgeweihe in den viel zu knappen Hosen. Mir gefällt es nicht, aber hoffentlich den Glatzköpfen aller Altersstufen an ihrer Seite.
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